Die Begegnung mit der blauen Blume…und anderen Frühlingsboten

Gestern Morgen rief mich meine Freundin an und fragte, ob ich mitkäme auf den Fuchsturm, die Sonne würde scheinen. Ich fragte, wo scheint sie???
Der Himmel trug schon seit Tagen ein edles Grau und dieser Farbton nervte allmählich… Skeptisch sagte ich zu und siehe da, genau zur verabredeten Zeit gab es strahlend blauen Himmel und wunderbaren Sonnenschein – wie sie das wohl wieder gemacht hatte!

Der Fuchsturm 

Schon beim Ankommen auf dem Parkplatz sprang uns das vitale Pflanzenleben entgegen. Die Kornelkirsche trug Gelb und war schier „vor dem Platzen“.

Die Natur steht so offensichtlich in den Startlöchern und möchte ihren neuen Reigen eröffnen – überall pralle Knospen an den Bäumen und Sträuchen.

Es ist einfach ein wunderschönes „Plätzchen“ hier auf dem Fuchsturm, es ist altehrwürdiger Boden und der Kalkstein hat seinen besonderen Reiz in Form, Gestalt und Mystik.
Die alte Meeresschlange?
Das Auge schaut Dinge, die „bebildert“ sind:
Das Umschlungene
Das Gekrüppelte und Festhaltende
Das Ruhende
Das Enge und das Weite
   
Und dann begegneten wir ihr: der BLAUEN BLUME – dem Leberblümchen.
Hepatica nobilis
Was für ein Leuchten zwischen dem alten braunem Laub. Intensives Blau bis Violett oder ein helles Blau, die Blätter satt grün, an der Unterseite violettrot oder in der Sonne blutrot leuchtend. Und dann diese kleinen Härchen an den Stengeln, so ein „fass mich ja nicht an“! Ist auch besser, denn a) steht dieses Blümchen unter Artenschutz und b) ist es im frischen „Zustand“ reizend, dafür sorgt sein Protoanemonin (Haut und Schleimhaut reizend). So zart wie es scheint, so wehrhaft kann es sein.
Es gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse (Ranunculaceae) und wurde den Anemonen zu geortnet. 
Das Leberblümchen gehört mit zu den ersten Frühlingsblühern, seine Blütezeit währt ca. eine Woche, es wächst dabei phänomenal auf ca. 15 cm Stengelhöhe und es liebt kalkhaltigen Boden. 
Interessant ist auch, dass es sich selbst „wärmen“ kann, dafür ist in den Blütenhüllblättern der violette Farbstoff Anthocyan zuständig, den mit seiner Hilfe ist es möglich Licht in Wärme umzuwandeln (s. Wikipedia).
Die Blätter haben eine vollendete geometrisch dreigelappte Form. In der alten Signaturlehre wurden die Blätter mit der Leber verglichen und damit galt das Leberblühmchenkraut als ein Mittel zum Heil und Wohle für Leber und Galle
Das Leberblümchen hat noch einige interessante Namen, wie z.B: Herzkraut, Herzfreude, Märzblümchen, Windblume usw.


Nachdem die Seele gute Nahrung durch das Schauen und Entdecken erhalten hatte, sollte es auch für den Gaumen einen Genuß geben. Den ersten Milchkaffee im Sonnenschein und dazu noch ein super leckeres Mahl. Es hat genau so gut geschmeckt, wie es aussah.
…und irgendwann ging es wieder in Richtung Parkplatz, jedoch zuvor wurde dem alten Bergfried noch ein Besuch abgestattet.
Ach, fast hätte ich es vergessen. Sie waren auch schon da:
Die Begegnung mit der blauen Blume…und anderen Frühlingsboten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert