Herbstliche Wahrnehmungs-Momente
Das Ziel
Die sonne und das blau des himmels lockten mich nach draussen, zu den farben der bäume und sträucher. Aus der ferne leuchtete es rot und da wollte ich hin.   
Auf dem weg dorthin hielt mich die hagebutte fest, verhakte sich in meiner jacke. 
Schau her, meine früchte  sind auch rot und die dort sind orange, was willst du mehr? 
Der weißdorn zeigte mir die seinigen  und die schlehe versuchte es einfach mal mit ihren blauen und fast schwarzen. 
Das auge schaute, die kamera klickte und die nase zog die luft tief ein. Dieser geruch, nach vollbrachtem,  von erdiger süße gemischt mit kühler frische – einfach herrlich, was will die seele mehr. Es ist alles da. Selbst das vom geerntetem, übriggebliebene, liegengebliebene vollendet das bild.
Vorbei am späher, schwirrten plötzlich die ersten schmetterlinge um mich. Ließen sich nieder auf der abgeernteten erde und fanden offensichtlich was sie suchten.
Immer wieder schauend, tief einatmend, den wunderbaren geruch regelrecht einsaugend, ging ich weiter. 
In der luft „tobte“ ein kampf zwischen einem großen vogel, der von einem kleinen wendigen angegriffen wurde. Schnell den sucher darauf  und  auslöser gedrückt ….allerdings, mit einer noch makroeinstellung für schmetterlinge sind vögel sehr schwierig zu erfassen – schade!
Ein schmetterling hatte meine aufmerksamkeit gefesselt, so schön gezeichnet und diese farben – kannte ich noch nicht. Ich näherte mich ihm vorsichtig mit der kamera und schwupps war er weg.  Setzte sich wieder hin und wartete bis ich nahe war und schwupps … das ging einige male so, bis ich anfing mit ihm zu reden: bleib doch mal sitzen, ich möchte dich doch nur ganz nahe fotografieren … plötzlich flog er auf mich zu und …setzte sich auf mein linkes hosenbein und wartete. Na, toll – so nahe! …als ich technisch soweit war , war er, schwupps… weg! Ich hatte das gefühl, er spielte mit mir und trieb seinen schabernack. 
Während ich weiter ging, flog er neben mir her – ich mußte schmunzeln über soviel raffinesse …er begleitete mich bis zu einem apfelplatz.
‚Na, da müßte aber auch mal was gemacht werden‘ – war mein erster  räum-doch-mal-auf-gedanke…
Braune faule äpfel überall. Als ich näher kam, da sah ich das wuselnde leben bei diesen faulen äpfeln. 
Schillernde fliegen, insekten und bunte schmetterlinge machten sich über die äpfel her. …“mein“ schmetterling setzte sich auf einen braunen apfel … und hielt still!
Bis zu diesem zeitpunkt hatte ich mir noch nie gedanken darüber gemacht, wozu braune faule äpfel denn sinnvoll sein könnten. Nun, sie nähren, wenn die blüten verblüht sind. 
Wie es aussah, waren diese äpfel sehr beliebt. Mit sicherheit hat es kein insekt  und keinen schmetterling je interessiert, dass sie sich gerade an äpfeln labten, die geschichte geschrieben haben – die GOETHE  in die ohnmacht trieben und SCHILLER inspiration und erleichterung verschafften.
Mein kleiner freund blieb, ich ging weiter.
Wer wohnt den da? Zwerge, elfen, gnome? Eine kleine höhle, bemoost und wie aus einer anderen welt…tauchte plötzlich im gestrüpp auf.
Einige schritte weiter lag ein geometrisches stück muschelkalk am boden, ich hob es auf und überlies mich dem gedanken, dass ich vielleicht auf einem ehemaligen meeresboden stehen könnte. Ein etwas seltsamer gedanke, wenn das auge über die jetzige weite schweift…
Auf dem rückweg begegnete ich noch der BLAU-VIOLETTEN BLUME (Phacelia tanacetifolia).  alle waren ringsherum schon verblüht, sie jedoch gab alles, an farbe und duft.
Welch ein duft: süß, vanillig, pudrig und unergründlich tief. Faszinierend geheimnisvoll!
Irgendwann tauchte ich aus dieser farben-geruchs-früchte-schmetterlings-zauber-welt wieder auf. 
Es waren drei stunden vergangen – mal  nur für eine halbe stunde, kurz rausgehen, das wollte ich …
Die rote Hagebutte
…die orange Hagebutte
 
Der Weißdorn

Die Schlehe
Das Übriggeblieben…
…das Liegengebliebene
Der Späher
Der 1.Schmetterling
Der Apfelplatz

Mein Freund – der Admiral
….in voller Schönheit

Das Pfauenauge war auch da
Die Höhle
Der Stein
Der Blick
Die BLAU-VIOLETTE BLUME

…am Verblühen – Bienenfreund, Bienenweide  (Phacelia tanacetifolia)
Ach ja, mein Ziel

 

Herbstliche Wahrnehmungs-Momente
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